Der Weg zum Beruf des Piloten in Deutschland ist anspruchsvoll und erfordert sowohl theoretische als auch praktische Ausbildung. Hier ist ein grundlegender Überblick über den Prozess, um Pilot in Deutschland zu werden:
Um Pilot in Deutschland zu werden, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt und verschiedene Ausbildungsphasen durchlaufen werden. Im Folgenden sind diese Anforderungen und Phasen detailliert beschrieben:
Voraussetzungen
Mindestalter:
Für den Erwerb des Privatpilotenscheins (PPL) muss man mindestens 17 Jahre alt sein. Wer hingegen einen Verkehrspilotenschein (ATPL) erwerben möchte, muss mindestens 21 Jahre alt sein.
Medizinisches Tauglichkeitszeugnis:
Angehende Berufspiloten müssen ein medizinisches Tauglichkeitszeugnis der Klasse 1 vorweisen, während Privatpiloten ein Zeugnis der Klasse 2 benötigen.
Sprachkenntnisse:
Ein Nachweis von Englischkenntnissen ist erforderlich, wobei mindestens das ICAO Level 4 erreicht werden muss.
2. Ausbildungsarten
Integrierte Ausbildung:
Die integrierte Ausbildung ist eine Vollzeitausbildung an einer Flugschule und dauert in der Regel etwa 24 Monate.
Modulare Ausbildung:
Die modulare Ausbildung bietet die Möglichkeit, die Pilotenausbildung neben dem Beruf zu absolvieren. Die Dauer dieser Ausbildung ist variabel.
3. Ausbildungsphasen
Theoretische Ausbildung:
In der theoretischen Ausbildung erwerben die angehenden Piloten Fachkenntnisse in verschiedenen Bereichen wie Luftrecht, Meteorologie, Navigation, Technik, Verhalten in besonderen Fällen, menschliches Leistungsvermögen und weiteren relevanten Themen.
Praktische Ausbildung:
Die praktische Ausbildung umfasst mindestens 45 Flugstunden für den PPL und mindestens 200 Flugstunden für den ATPL.
Prüfungen:
Die Ausbildung schließt mit einer theoretischen und einer praktischen Flugprüfung ab.
Durch das erfolgreiche Durchlaufen dieser Phasen und das Erfüllen aller Voraussetzungen können angehende Piloten die notwendige Lizenz erwerben, um in Deutschland als Pilot arbeiten zu können.
Lizenzierung
Erhalt des Pilotenscheins:
Nach Abschluss der Ausbildung und dem Bestehen der erforderlichen Prüfungen können die angehenden Piloten eine der folgenden Lizenzen erwerben:
Privatpilotenlizenz (PPL)
Die Privatpilotenlizenz berechtigt die Inhaber dazu, als Pilot eines Flugzeugs für nicht-kommerzielle Zwecke zu agieren. Mit dieser Lizenz dürfen Sie Flugzeuge führen, jedoch keine Bezahlung für die Flugdienste annehmen. Die PPL ist oft der erste Schritt für diejenigen, die eine Karriere als Pilot anstreben, da sie die Grundlagen des Fliegens vermittelt.
Verkehrspilotenlizenz (ATPL)
Die Verkehrspilotenlizenz ist die höchste Pilotenlizenz und berechtigt die Inhaber dazu, als Kapitän oder Erster Offizier (Copilot) auf kommerziellen Flügen zu arbeiten. Mit einer ATPL dürfen Sie Flugzeuge verschiedener Größen und Typen, die für den Transport von Passagieren und Fracht genutzt werden, steuern.
Beide Lizenzen erfordern eine umfassende theoretische und praktische Ausbildung sowie das Bestehen spezifischer Prüfungen und Checks. Während die PPL ein guter Einstieg für Hobbyflieger oder angehende Berufspiloten ist, ist die ATPL unerlässlich für diejenigen, die eine Karriere als Linien- oder Verkehrspilot anstreben.
Typenberechtigung:
- Zusätzliche Ausbildung und Prüfung für spezifische Flugzeugtypen
Arbeitssuche
Bewerbung:
- Bewerbung bei Fluggesellschaften oder anderen Flugdiensten
Auswahlverfahren:
- Assessment-Center, Tests und Interviews
Erste Anstellung:
- Oft als Copilot (First Officer)
Weiterbildung
Regelmäßige Checks:
- Medizinische Untersuchungen, Simulator-Checks
Aufstiegsmöglichkeiten:
- Zum Kapitän oder in spezielle Flugbereiche (z.B. Testpilot)
Fazit
Der Weg zum Pilotenberuf in Deutschland erfordert eine umfassende Ausbildung, Prüfungen und kontinuierliche Weiterbildung. Die Erfüllung aller Voraussetzungen und der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung ermöglichen den Einstieg in einen faszinierenden Beruf mit großer Verantwortung.